MISSION: IMPOSSIBLE III

Privatmission


Alles ist gut, wenn auf der Leinwand die Lunte zündet und die ersten Takte von Lalo Schiffrins „Mission: Impossible“ Thema aus den Lautsprechnern wummern. So bekannt wie die Bond-Melodie, aber noch prägnanter und lässiger. Seit der Fernsehserie, die in Deutschland als „Kobra, übernehmen Sie“ ausgestrahlt wurde, reichen ein paar Sekunden Musik, um explosive Action, geheimste Geheimagenten und unmöglichen Missionen zu versprechen. Und sie reichen auch knappe 40 Jahre nach der ersten der 168 „Mission: Impossible“-Folgen für Gänsehaut. Neben Tom Cruise ist die Musik das größte Kapital auch in dieser dritten Kinomission, die nach De Palmas überragendem Raumgefühl und John Woos Mann-gegen-Mann-Symbolik nun auf das Auch-Agenten-haben-ein-Privatleben-Modell vom „Alias – Die Agentin“-Schöpfer J.J. Abrams setzt....
SIDEWAYS

Bloß keinen Merlot


Mit faszinierender Lakonie bewegt sich „Sideways“ auf den Abwegen zwischen Wein und Sein. Zwischen edlen Tropfen und „ungenießbarem Merlot“. Der unglücklich Geschiedene Miles (Paul Giamatti – grandios) und der unbekümmerte Verlobte Jack (Thomas Hayden Church) ziehen auf einwöchigen Junggesellenabschied ins kalifornische Wine County. Zwischen Weintrinken und Golfspielen prallen in diesen Tagen kleine Welten aufeinander. Während Miles sich dem Wein verschrieben hat, sich in Selbstmitleid suhlt und der Hoffnung auf Liebe längst entsagt hat, steigt Bräutigam Jack jedem Rock hinterher. Wunderkind Alexander Payne („Schmidt“) verzaubert erneut mit einem unaufdringlichen, melancholischen und charakterreichen Blick auf das Leben. Liebevoll, sinnreich und geschmackvoll mit fruchtigem Abgang.